Löffinger Tierheim ist derzeit voll belegt

von Silvia Bächle (Pressebüro Bächle)

LÖFFINGEN. „Wir platzen aus allen Nähten – Katzen überall“, lautet der Hilferuf aus dem Löffinger Tierheim. Die Vorsitzende des Löffinger Tierschutzvereins, Carola Hannes, und Luzia Heiler sind enttäuscht und verärgert, dass immer noch so viele Katzen nicht kastriert sind. Während andere Tierheime die streunenden Samtpfoten einfach nicht mehr aufnehmen, versuchen die Helfer des Löffinger Tierschutzvereins alles, um die Katzen gut unterzubringen.

"Wenn es draußen kalt wird, kommen die Katzen von überall her", sagt Carola Hannes. Manche werden einfach vor das Tierheim gestellt, andere werden von Tierschützern ins Tierheim gebracht oder aufmerksame Bürger rufen im Tierheim an, um das Katzenelend aufzuzeigen. Derzeit leben 35 Katzen, dazu noch zwei Kaninchen, zwei Meerschweinchen die aufgrund des hohen Alters nicht mehr vermittelt werden können, und andere Kleintiere im Tierheim.

Kastration: Seit Jahren versucht Carola Hannes die Katzenbesitzer zu informieren und zu überzeugen, dass Katzenkastration aktiver Tierschutz ist. Dies gelte nicht nur für wilde oder freilebende Katzen, sondern auch für alle Hauskatzen, so Carola Hannes. "Nur wenn die Katzen schon ab sechs Monate kastriert sind, kann man der Katzenplage Herr werden", sagt die Tierschützerin. Aufmerksame Personen geben Carola Hannes immer wieder Bescheid, wenn herrenlose Katzen auftauchen. Dann werden diese angefüttert, kastriert und an ihren Stammplatz zurück gebracht. „Die Lebendfalle ist derzeit fast täglich im Einsatz", erklären die Tierschützer. Dies gilt auch für herrenlose Katzen, die Junge haben. Doch oft können diese stets trächtigen Katzen ihre Jungen überhaupt nicht mehr selbst versorgen, da sie selbst krank, erschöpft, unterernährt, voller Wunden, Flöhe oder Milben sind. Nicht wenige haben den ansteckenden Katzenschnupfen. "Es ist ein Bild des Jammers, diese armen Katzen, die immer schwanger sind", sagt Carola Hannes. Dies zeige sich auch in der Tatsache, dass die Hauskatze 18 Jahre alt werden kann, Straßenkatzen dagegen meist nur zwei Jahre.

Katzenschwemme: Mit rund sechs Monaten ist eine Katze geschlechtsreif. Im Jahr können diese Katzen zwei bis vier Mal bis zu sechs Junge bekommen. Der Tierschutzbund prognostiziert somit rechnerisch 42 Nachkommen innerhalb von zwei Jahren. Eine Katzenschwemme, die besonders in der Winterzeit sichtbar wird, wenn unterernährte, kranke kleine Kätzchen die Tierheime aus alle Nähten platzen lassen.

Katzenschicksale: Neben den vielen herrenlosen oder Jungkatzen von nicht katastrierten Muttertieren gibt es im Löffinger Tierheim genügend andere Katzen, die von einem Schicksal geprägt sind. Die vierjährigen Geschwister Susi und Peter sind Scheidungskatzen, die dringend ein Zuhause suchen. Die beiden unkastrierten großen Kater Blacky und Black and White sind in einer ausgebrannten Wohnung gefunden worden. Das Fell der beiden Tiere war schon in Mitleidenschaft gezogen. Die beiden sehr ängstlichen Tiere wurden nun kastriert und sind durch die liebevolle Pflege wieder zugänglich geworden.

Hohe Kosten: In erster Linie sind es die Katzenschicksale, welche die Löffinger Tierschützer beklagen. Doch nicht zu übersehen sind auch die enormen Kosten, welche das Tierheim aufbringen muss, wenn die vielen kranken und unterernährten Katzen aufgenommen werden. Im Jahr fallen 13 000 bis 15 000 Euro Tierarztkosten an, so Carola Hannes. Die Futterkosten, oft benötigen die Tiere auch Spezialfutter, beliefen sich im vergangenen Jahr auf 21 000 Euro, nicht mitgerechnet sind die vielen ehrenamtlichen Stunden der Helfer.