Tierheim Löffingen platzt aus allen Nähten

von Gerold Bächle (Pressebüro Bächle)

LÖFFINGEN. „Wir sind übervoll“, erklärt die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Carola Hannes, "vor allem gibt es unzählige Katzen." "Bei den Katzen ist es ein Problem, dass sie oft nicht geimpft oder kastriert sind, so können wir sie nicht zusammen in einen Käfig lassen“, ergänzt Luzia Heiler. Erst jüngst wurde ein junger schwarzer Kater in einem einfachen Karton vor dem Tierheim abgestellt. „Zum Glück kam gerade jemand vom Pflegedienst vorbei, so dass wir das Tier retten konnten“, berichtet Carola Hannes. Man müsse Verantwortung übernehmen und sich zuvor überlegen, bevor ein Tier angeschafft werde. Oft würden mit der Anschaffung eines Tieres unerfüllte Kinderträume erfüllt ohne zu überlegen, was passiert im Urlaub mit dem Tier, was, wenn ich umziehe oder das Geld knapp wird.

Natürlich gibt es auch verantwortungsvolle Menschen, die sich immer wieder im Tierheim einbringen. „Wir bekommen sehr viele Spenden und Unterstützung aus der Bevölkerung“, freut sich die Vorsitzende. Nicht nur die derzeit 40 Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen und der Schwan kosten Geld. Neben den Futter- und Tierarztkosten seien der Unterhalt des Tierheims und die Versicherung nicht ohne. Ein Problem ist auch noch Max, das Zirkuspferd, das im vergangenen Jahr in Bonndorf gerettet wurde. Max, der nun bekanntlich bei den Pferden von Monika Meier steht, hat eine schwierige Zahnoperation hinter sich. „Gleich zwei Tierärzte waren notwendig und die kosten“, erklärt Carola Hannes. Das 21 Jahre alte Tier benötigt auch immer wieder entsprechend Hufpflege.

„Wenn ein Tier in Not ist, nehmen wir es auf, wir können es doch nicht sterben lassen“, sagen die Tierschützer und so kennen Carola Hannes und Luzia Heiler die Schicksalsgeschichten jedes einzelnen Tieres. Da ist Kater Boris, der schon lange im Tierheim lebt und nicht mehr vermittelt werden kann. Plötzlich war er weg, erst nach 21 Wochen kam er völlig entkräftet zurück. „Wir sind sicher, dass er entführt wurde und Schlimmes mitgemacht hat“, so Hannes. Mit Simba, der zweijährigen Katze mit den Augen-Problemen versteht er sich gut. Völlig verschüchtert sind die Katzen Molly, Melli und Maite, die noch kein Jahr alt sind. Erst kürzlich wurden in einer Bachheimer Hütte drei junge Kätzchen, etwa zehn Wochen alt, gefunden. Ganz neu sind auch die zwei Kaninchen, die bei der Firma Formesse im Solarfeld gefunden wurden.

Katzen-Kastration: Die Fortpflanzung führt immer wieder zu Appellen der Tierschützer, die Katzen kastrieren zu lassen. Österreich macht es vor, seit 2005 ist Kastrieren der Katzen im Nachbarland Pflicht. Eine Katze ist bereits im Alter zwischen sechs und zehn Monate paarungsbereit. Zwei Mal im Jahr kann sie bis zu acht Junge bekommen und dies bis ins hohe Alter. Aus Sicht des Tierschutzes gibt es hier nur eine Möglichkeit um der Katzenschwemme Einhalt zu gebieten – nämlich die Kastration. Für die Tiere ein ungefährlicher Eingriff beim Tierarzt. Jeder Katzenbesitzer, so Carola Hannes, hat Verantwortung für das Tier und dies bedeutet auch die Katze nicht ständigen Geburten auszusetzen.