Tierquälerei mit tödlichen Folgen

von Silvia Bächle (Pressebüro Bächle)

LÖFFINGEN. Seit 36 Jahren engagiert sich Carola Hannes für den Tierschutz. Zusammen mit ihrem Team kümmert sich die Vorsitzende des Tierschutzvereins um ausgesetzte oder verwahrloste Tiere und teilweise auch um erschreckende Tierschicksale.

Erst jüngst wurde wieder ein schwerer Fall von Tierquälerei aufgedeckt, den ein Kätzchen sogar mit dem Tod bezahlen musste. „Leider ist es kein Einzelfall“, erklärt Hannes. „Da wo Tiere gequält werden, hungern müssen oder nicht artgerecht gehalten werden, müssen die Menschen etwas tun und sich nicht hinter irgendwelchen fadenscheinigen Argumenten verstecken. Bei Fehlverhalten von Menschen ist Zivilcourage gefragt“, sagt Hannes.

Diese hatte jüngst ein Bürger in Lenzkirch, der den Tierschutzverein Löffingen informierte. Er hatte beobachtet, dass zwei Katzen weder gefüttert noch mit Wasser versorgt werden. Dieser Hilferuf veranlasste die Löffinger Tierschützerin sofort zu handeln. Erst nach längerem Suchen und dem Einschalten der Behörden fanden die Tierschützer die beiden Wohnungskatzen, die unter schlimmsten hygienischen Bedingungen lebten. „In meiner langen Zeit als Tierschützerin habe ich noch nie so etwas schreckliches gesehen“, erklärt Hannes. Die Katzen waren total verwahrlost, die Wohnung war übersät mit Katzenkot. Eine Katze lag apathisch auf dem Sofa, die andere wurde im Schlafzimmer entdeckt. Beides waren Perserkatzen und Brüder. „Das lange Fell war komplett verfilzt und mehrere Zentimeter dick. Die Tiere konnten sich kaum mehr bewegen und atmen, denn das Fell hatte sich wie ein Panzer um die kleinen Körper geschlungen“, so Hannes. Obwohl sich Tierarzt Schleinzer den beiden Katzen annahm, musste eine eingeschläfert werden, um sie von ihren Schmerzen zu erlösen.

Durch das Verhungern waren der Darm und die inneren Organe nicht mehr zu retten. Die andere Katze konnte durch eine radikale Fellschur von ihrem Panzer befreit werden und nach jahrelangem Martyrium in die Obhut des Löffinger Tierschutzvereins übergeben werden.

Ein krasses Beispiel, doch bei weitem nicht das einzige, wie die Löffinger Tierschützer erklären. Gerade jetzt in der kommenden Ferienzeit werden viele Tiere einfach ausgesetzt. Hier appelliert Carola Hannes sich schon im Voraus um „Tiersitter“ zu kümmern.