Katzenschwemme im Löffinger Tierheim

von Gerold Bächle (Pressebüro Bächle)

LÖFFINGEN. „Hilfe, das Tierheim platzt aus allen Nähten“, dieser Hilferuf von Carola Hannes kommt immer wieder, obwohl der Löffinger Tierschutzverein alles daran setzt, der aktuellen Katzenschwemme Herr zu werden. „Doch wenn nicht alle Tierbesitzer mitmachen und ihre Tiere kastrieren lassen, wird sich das Problem noch lange hinziehen“, sagt die engagierte Tierschützerin.

Mit dieser Katzeninvasion ist laut Hannes auch viel Tierleid verbunden, denn nicht jeder bringt die Tiere ins Tierheim. „Da werden die kleinen Kätzchen ertränkt, totgeschlagen, angeschossen, der Qual der Tiere und der menschlichen Tötungsfantasie sind leider keine Grenzen gesetzt“, sagt Hannes. „Wir Menschen sind verantwortlich für unsere Tiere“, appellieren Carola Hannes und ihre Helferin Nadja Camuto. Glück haben die Tiere, die im Löffinger Tierheim landen. Obwohl das Tierheim bis auf den letzten Winkel gefüllt ist – überall stehen Käfige – wird kein Tier abgewiesen. Doch dem nicht genug, noch stehen Lebendfallen, um die Katzen einzufangen, die dann ebenfalls ins Tierheim kommen, um kastriert zu werden. Deshalb sucht Carola Hannes händeringend nach neuen Besitzern für die Tiere. Zu vermitteln sind derzeit 20 Katzen und vier kastrierte Kater, die im Gebiet Seppenhofen/Reiselfingen zugelaufen sind. Eine Katze wurde aus Kappel nach Löffingen gebracht, nachdem ihr Frauchen verstorben ist. Fünf junge Kätzchen, gerade einmal zehn Wochen alt, rot-weiß gestreift, suchen dringend ein neues Zuhause. Allerdings muss der neue Besitzer sich verpflichten, die Kastration vornehmen zu lassen. Weitere fünf junge Kätzchen, sie dürften zwischen zwölf und 26 Wochen sein, stehen ebenfalls zur Vermittlung an. Obwohl dringend neue Herrchen und Frauchen gesucht werden, werden die Tiere nur in gute Hände vermittelt. „Mal eben schnell ein Tier holen, es dann vernachlässigen und später irgendwo abgeben, dies ist nicht drin“, sagen die Löffinger Tierschützer.

Neben zwei Igeln und drei Meerschweinchen gehören zwei Hasen zu den Bewohnern des Tierheims. Beide Hasen – sie können nur getrennt vermittelt werden – wurden abgegeben, da beim Besitzer eine Haar-Allergie festgestellt wurde. Neben den Katzen und Hasen sucht das Tierheim noch Besitzer für Hunde, die sonst eingeschläfert werden müssten. Um dies zu vermeiden, hat der Tierschutzverein vor Jahren auch zwei Pferde aufgenommen, die ihr Gnadenbrot in Kappel bekommen. Zensi ist erst am 25. Dezember mit 30 Jahren verstorben.

Unterstützung bekommen die Tierschützer von Tierarzt Schleinzer, der mit Rat und Tat den Löffingern zur Seite steht. Auch die Bevölkerung ist aufgeschlossen und hilft mit Futter- oder Geldspenden. Nun sucht das Tierheim ganz dringend nach Helfern, egal wie lange, wie oft, wann – „wir benötigen wirklich jede Hand“, so der Appell von Carola Hannes. Sie versorgt mit ihrem Team mindestens drei Mal täglich die Tiere.

Diese Katzeninvasion zeigt erneut, wie wichtig die Quarantäne-Station ist. Der Rohbau steht, nun muss noch der Innenausbau erfolgen. Sowohl für diesen als auch für die notwendige Renovierung im Altbestand werden noch Handwerker und Helfer gesucht.

Im April ist der nächste Flohmarkt geplant, „damit wieder Geld rein kommt“, so Carola Hannes. Alleine das Futter, die Arztkosten, Strom- und Wasserkosten – ohne die Mithilfe und Unterstützung aus der Bevölkerung und den Gemeinde ging es nicht.

Nicht zu vergessen die engagierten Mitglieder, das Pflegeteam, das Flohmarktteam oder auch das Team, welches sich um die Homepage kümmert. Es sind die 39-jährige Nadja Camuto aus Reiselfingen und der 47-jährige Jens Rettschlag aus Seppenhofen, welche die Homepage betreuen.