Tierschützerin: „Unadingen droht eine Katzeninvasion“

von Gerold Bächle (Pressebüro Bächle)

LÖFFINGEN. „Während in Reiselfingen, Göschweiler und auch Dittishausen diese Aktion die ersten Früchte trägt, steht in Unadingen eine Katzeninvasion bevor“, befürchtet die Vorsitzende des Löffinger Tierschutzvereins, Carola Hannes.

Die rasante Katzenvermehrung gründet auf der Tatsache, dass Katzen bereits nach sechs Monaten geschlechtsreif sind. Mehrmals pro Jahr haben sie einen Wurf von fünf bis sechs Katzen. „Hier muss der Mensch eingreifen, denn die starke Katzenvermehrung führt zu unzähligen Tierschicksalen, die verwilderten hungernden Katzen gehören hier dazu“, sagt Hannes. „Wir leben in einer modernen ethischen Gesellschaft, da kann uns das Leid und das Schicksal der Tiere doch nicht egal sein“, erklärt Carola Hannes.

Doch gerade diese Gleichgültigkeit, das Wegschauen führt dazu, dass es zu solchen Katzeninvasionen kommt. Schlimmsten Falls werden die jungen Tiere auf bestialische Weise umgebracht, anstatt mit einer Kastration auch dem Muttertier zu helfen. „Wo bleibt hier die Tierliebe? Die unsinnige Denkweise, dass Katzen nicht mehr auf Mäusefang gehen, wenn sie kastriert sind oder in ihrer Persönlichkeit verändert werden, ist völliger Humbug“, erklärt die Tierschützerin. Vorbeugen heißt das Zauberwort und dies bedeutet Kastration der Katzen. Ständig tragende Katzen sind laut Hannes ausgemergelt und krank.

Diese kranken trächtigen Katzen werden dann einfach vor das Tierheim gestellt, ebenso Kartons mit jungen Katzen. Erst jüngst stand wieder ein solcher „Katzentransport“ vor der Tür des Löffinger Tierheims. Hierin war eine etwa sechs Monate alte Katze, total verängstigt „ein wunderschönes schwarz-weißes Tierchen“, so Carola Hannes. Weit über 30 Katzen sind derzeit im Tierheim untergebracht. Ein großer Hund, der aufgrund einer Erkrankung des Herrchens aufgenommen werden sollte, fand deshalb in Löffingen keinen Platz mehr. Da alle Tierheime in der Umgebung voll sind, fuhr Carola Hannes den Vierbeiner am Sonntagmorgen früh um 6 Uhr – damit es im Auto nicht zu heiß wird – nach Emmendingen.

Wo man hinschaut, sind im Löffinger Tierheim Katzen. Viele sind sieben bis zwölf Wochen alt, wild und noch nicht sozialisiert. Viele stammen aus der Fangaktion in den Orten Reiselfingen, Göschweiler und Dittishausen. Hier wurden die Tierschützer um Hilfe gebeten, um Fallen aufzustellen. Die Katzen selbst werden dann kastriert, nach der Operation im Tierheim versorgt, bis die Narbe gut verheilt ist und dann an den angestammten Platz zurück gebracht. „Doch hierfür brauchen wir die Unterstützung aus der Bevölkerung.

Wir brauchen einen Ort um die Fallen aufzustellen und Bürger, die bereit sind, nach den Fallen zu schauen und uns zu informieren“, erklärt Hannes. Doch leider ist dies nicht überall der Fall. Aus Unadingen kam bisher keine solche Anfrage, sondern nur Informationen über viele junge, wilde und trächtige Kätzchen. Also machte sich Carola Hannes unlängst früh morgens auf den Weg nach Unadingen und die Befürchtungen wurden bestätigt.

„Hier kommt eine Katzeninvasion auf uns zu“, so ihre Befürchtungen. Nur durch die Mithilfe der Landwirte und der Bevölkerung könne hier Abhilfe geschaffen werden. Deshalb müssen auch in Unadingen Lebendfallen augestellt werden, um die Tiere zu fangen und zu kastrieren. Leider stößt dieses Ansinnen auf Ablehnung. So komme es auch immer wieder vor, dass die Fallen einfach aufgemacht werden, sodass die Katzen entlaufen können.

„Unsere Arbeit wird so zunichte gemacht“, klagt Hannes. Tierschutz erfahre noch immer nicht die Anerkennung, die er benötigte. „Wir bekommen manchmal nicht einmal ein Dankeschön, schon gar nicht werden die notwendigen Auslagen bezahlt und gerade diese werden so dringend benötigt“, erklärt Carola Hannes abschließend.