Katzenflut im Tierheim

von Gerold Bächle (Pressebüro Bächle)

LÖFFINGEN. Verzweifelt ist Carola Hannes, Vorsitzende des Tierschutzverein Löffingen, denn sie wird mit jungen Katzen überhäuft. Derzeit sind neun Katzen in der Obhut des Vereins, die alle drei Stunden mit Milch gefüttert werden müssen. „Von überall her kommen Hilferufe, denn gerade jetzt wieder werden Katzen über Katzen geboren“, so Hannes.

Hungrig, krank, verletzt, ausgesetzt, auf grausame Art getötet – das ist das Schicksal vieler Katzenbabys. „Dabei wäre es so einfach, die Katzen müssten nur kastriert werden“, so Hannes. Obwohl sie immer wieder Kampagnen startet und versucht die Tierhalter aufzuklären, ist die Resonanz erschreckend. Das Löffinger Tierheim quillt über mit Katzen, erwachsene und junge, die eine neue Heimat suchen. Doch am schlimmsten trifft es die Katzenbabies, die dank der Unvernunft der Tierhalter in eine grausame Welt hineingeboren werden. Wer Glück hat wird gefunden und nach Löffingen gebracht, wer Pech von diesen kleinen Samtpfoten hat, muss verhungern, wird ertränkt, erschlagen oder wird selbst bald Mutter werden. „Jeder Tierfreund oder jeder Mensch, der nur ein wenig Herz hat, der setzt sich aktiv für die Katzenkastration ein“, erklärt Carola Hannes. Glück hatten die neun jungen Katzen, die im Löffinger Tierheim gelandet sind und nun alle drei Stunden von Carola Hannes und Nadja Camuto mit einer Spritze mit Milch gefüttert werden. Die Samtpfoten sind gerade einmal ein paar Wochen alt. Das Füttern kann nicht im Tierheim geschehen, sondern Zuhause. Glücklicherweise werden ein paar dieser Kätzchen nun von einer Tierfreundin in Donaueschingen aufgenommen, die neben der Igelzucht nun auch die „Löffinger Kätzchen“ mitbetreut.

Fünf dieser kleinen Geschöpfe wurden am Waldrand bei Ewattingen ausgesetzt. Vier Kätzchen wurden in Mauchen in einem alten Schuppen gefunden. Ihr Schreien nach der Mutter wurde von einer Tierfreundin gehört, welche darauf hin Carola Hannes anrief. Die Tierfreundin konnte natürlich nicht nein sagen, obwohl Stühlingen, Bonndorf oder Ewattingen nicht im Einzugsgebiet von Löffingen liegen.

Nun werden die kleinen Kätzchen aufgepäppelt, dann geimpft und kastriert, damit wenigsten diese nicht weiteren Nachwuchs produzieren. „Es gibt nur diesen einen Weg um das Elend der Tiere mit der unkontrollierten Fortpflanzung zu stoppen“, erklärt Hannes. Doch auch dies kostet Geld. „Tierschutz bedeutet nicht nur Herz und Ehrenamt, sondern der Tierschutz benötigt auch Geld“, so die Tierschützerin. Doch hier stößt sie oft auf taube Ohren, wie jüngst in Stühlingen, da bei herrenlosen Tieren, die Gemeinde nicht zuständig ist. Deshalb gilt ihr Appell an alle Katzenbesitzer ihre Katzen kastrieren zu lassen, dies gilt auch für frei lebende Katzen.

Auch Spenden werden gerne im Tierheim angenommen. „In Löffingen und der Region stehen die Menschen und Gemeinden hinter dem Tierschutzverein, doch dies ist leider nicht überall so“, so Carola Hannes, wie sie dies bei der jüngsten Katzenaktion erfahren musste.