Katzenflut im Tierheim

von Gerold Bächle (Pressebüro Bächle)

LÖFFINGEN. Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Löffingen, Carola Hannes, wird nicht müde, für die Katzen-Kastration zu werben. Das tut sie aus gegebenem Anlass. Eine richtige Katzenschwemme gibt es derzeit im Löffinger Tierheim. Tierschützer appellieren an die Besitzer, ihre Katzen kastrieren zu lassen.

Trotzdem stößt sie dabei immer wieder auf Unverständnis oder Unwissen, und so wundert es nicht, dass das Tierheim immer wieder von Katzen „überflutet“ wird. Erschwerend kommt in der Urlaubszeit hinzu, dass mancher Tierbesitzer die Tiere einfach aussetzt, um in den Urlaub fahren zu können. Ein Schock für die armen Kreaturen, so wie beispielsweise drei junge Katzen, die in Bonndorf am Recyclinghof ausgesetzt wurden.

Nicht nur diese drei Jungkatzen mussten über mehrere Wochen mit dem Fläschchen aufgezogen werden – eine zeitaufreibende Arbeit, welche Carola Hannes und Luzia Heiler übernehmen. Als ob diese Fürsorge nicht schon reichen würde: Täglich kommen neue Katzen hinzu, die irgendwo gefunden und abgegeben werden. „Es ist eine richtige Katzenschwemme“, erklärte Hannes. Da die meisten Katzen zahm sind, kommen sie aus einer Familie, so die Erfahrung der Tierschützerin.

Sicherlich sei mancher Katzenbesitzer überfordert, wenn die Mutterkatze mehrere Jungen zur Welt bringt. Bereits mit sechs Monaten kann eine Katze Junge zur Welt bringen. Eine Katzenpopulation, die nur durch das Kastrieren eingedämmt werden kann. Derzeit sind über 40 Katzen im Tierheim, die alle versorgt werden müssen, die geimpft und kastriert wurden. 24 davon können vermittelt werden.

Die ganz kleinen Katzen bleiben erst noch bei der Mutter, bevor sie vermittelt werden. Allerdings kann man sich diese kleinen Katzen schon aussuchen, wie Susanne Wölfle aus Dittishausen. Sie möchte einem kleinen Tigerkätzchen ein neues Zuhause geben, allerdings erst wenn dieses nicht mehr von der Mutter gesäugt wird.

Erschreckend, so Carola Hannes, sei die Tatsache, dass so mancher Tierbesitzer das Tier als lebendiges Spielzeug betrachtet. Verantwortung übernehmen – Fehlanzeige. Da hätten diese Menschen auch keinen Skrupel, die Tiere im Urlaub auszusetzen. „Bei Nicht-Gefallen zurück“ sei aber kein Motto bei Tierkäufen. Wer sich ein Tier zulege, müsse sich auch über die Konsequenzen im Klaren sein.