Haseninvasion im Tierheim

von Gerold Bächle (Pressebüro Bächle)

LÖFFINGEN. Kamen bislang regelmäßig Hilferufe wegen einer Überpopulation von Katzen, so sind es nun Hasen, welche das Löffinger Tierheim aus den Nähten platzen lassen. Acht Zwerghasen und ein Meerschweinchen benötigen dringend ein neues Zuhause.„Wahrscheinlich standen unter dem Weihnachtsbaum in diesem Jahr sehr viele Käfige mit niedlich kleinen Zwerghasen.

Dass diese allerdings Arbeit machen und auch Geld kosten, war den meisten Geschenkgebern wohl nicht bekannt“, vermutet die Vorsitzende des Löffinger Tierschutzvereins und Tierheimleiterin, Carola Hannes. Wohl auch nicht, dass eine Häsin und ein Hase ruckzuck Junge bekommen. In solchen Fällen werden die Tiere einfach ins Tierheim gebracht. „Wo bleibt hier der Tierschutzgedanke, wo der Menschenverstand?“, erbost sich die Tierschützerin. „Ein Tier anzuschaffen muss wohlüberlegt werden, doch hat man sich dafür entschieden und schenkt dem Tier die notwendige Pflege und Aufmerksamkeit, dann ist die Freude grenzenlos“, so Hannes. Dies gilt auch für Zwerghasen. Diese müssen täglich drei Mal gefüttert werden, wobei die Hauptnahrung aus Heu besteht, dazu Frischfutter wie Salat, Äpfel, Gemüse, Birnen und eine Haferflockenmischung und dies auch im Winter. Oft werden die Häschen falsch ernährt. „Doch hier werden die Käufer in den Geschäften oft schlecht oder gar nicht aufgeklärt“, sagt Hannes. Ein Hase, aber auch Meerschweinchen, sind keine Einzelgänger und fühlen sich alleine einsam. Zwei Hasen zu haben ist also richtig, doch wenn die Tiere nicht kastriert sind, gibt es schnell kleine Häschen. Eine Kastration kostet zwischen 60 und 80 Euro. Noch zwei Wochen nach dem Eingriff sind die Männchen zeugungsfähig. Erst danach ist ein gefahrloses Zusammenführen sinnvoll. Wer diese Kosten nicht aufbringen möchte und sich für zwei Männchen oder zwei Häsinnen entscheidet, sollte laut Hannes bedenken, dass sich die Tiere nach der Geschlechtsreife bekämpfen, wobei der Schwächere auf der Strecke bleibt.

Eine Kastration ist also unumgänglich. Auch sollte man bedenken, dass die Häschen einen großen Freiheitsbedarf haben und sehr wohl in der Wohnung freigelassen werden können, zumal sie auch sehr reinlich sind. Dass es immer wieder vorkommt, dass Menschen allergisch auf die Tiere reagieren können, wie ein Mädchen, welches ihre Hasen in die Obhut des Tierschutzvereins gab, ist klar – doch so eine Gehäuftheit wie jetzt vorgegeben wird, da zweifelt auch Lucia Heiler, die im Tierheim hilft.

Nachdem die Tiere alle kastriert sind und einer ärztlichen Untersuchung unterzogen wurden, warten sie nun auf ein neues Zuhause.