Tierheim ist voll ausgelastet

von Gerold Bächle (Pressebüro Bächle)

LÖFFINGEN. „Ach sind die süß“, dieses Gefühl überkommt Groß oder Klein beim Anblick von kleinen Kätzchen, Hunden oder anderen Tieren. Hieraus entsteht oft ein Wunsch ein Tier aufzunehmen oder zu kaufen.

Doch ein Tier ist nicht einfach so eine Sache, die bei Belieben in die Ecke gestellt werden kann, zurückgegeben, oder noch schlimmer, ausgesetzt wird. Der Blick ins Löffinger Tierheim verdeutlicht die mahnende Worte der Vorsitzenden Carola Hannes „Ein Tier gehört nicht unter den Weihnachtsbaum“. Höchstens dann, wenn alle Familienmitglieder sich der Verantwortung bewusst sind.

Derzeit platzt das Löffinger Tierheim wieder einmal aus allen Nähten. Über 40 Katzen und zwei Hunde warten hier auf ein neues Herrchen oder Frauchen. „Hinter jedem Tier liegt ein Schicksal“, betonen die Tierschützer, die derzeit Sonderschichten einlegen, um den vielen Tieren gerecht zu werden. Da wartet beispielsweise seit einer Woche ein Schäferhundrüde, der im Tierheim auf den Namen „Wölfchen“ getauft wurde. Das gutmütige Tier wurde in Bachheim aufgefunden, ist gut genährt und gut erzogen. „Leider bleiben bisher alle Versuche ergebnislos, den Besitzer zu finden“, bedauert die Tierschutzchefin. Carola Hannes vermutet fast, dass das Tier ausgesetzt wurde. „Ein so liebes Tier muss doch vermisst werden“, erklärt sie. Es wäre nicht das erste Mal, bedauert die Tierschützerin, die gleich mit vielen Beispielen aufwarten kann. Da ist etwa Albino Karl, ein schneeweißes Häschen, das von seinem Besitzer nach dem Urlaub einfach nicht mehr bei der Pflegefamilie abgeholt wurde. Auf ein neues Zuhause wartet auch die zweieinhalbjährige Julia, ein kinderfreundlicher unkomplizierter Familienhund.

„Jedes Tier braucht Zeit, Pflege und kostet auch Geld – doch dafür wird jeder Tierbesitzer mit Treue und Liebe belohnt“, sagt Hannes. Gerade auch für ältere und einsame Menschen kann ein Tier so viel Positives bewirken. Doch es gilt auch Verantwortung zu übernehmen, dies bedeutet vor allem auf die Katzen bezogen, diese kastrieren zu lassen. Die derzeitige Katzenschwemme zeigt, dass die intensive jahrelange Aufklärungsarbeit des Tierschutzvereins leider noch nicht überall angekommen ist. 40 Katzen sind im Tierheim untergebracht. Mit Fangaktionen versucht der Verein hier Abhilfe zu leisten, obwohl dies die Kasse ordentlich belastet. „Ohne unsre Flohmärkte und Spender ginge dies nicht“, so Carola Hannes. Die Tiere werden kastriert, gepflegt und – falls für die Fütterung der Tiere gesorgt ist – an ihrem alten Platz wieder frei gelassen. Die anderen Tiere, vor allem Jungtiere, werden in mühevoller Arbeit gezähmt (falls dies möglich ist) und dann vermittelt. Neben diesen Tieren leben im Tierheim noch gefundene Katzen, die entweder entwischt sind oder ausgesetzt wurden. Auf ein neues Zuhause wartet eine erwachsene Tigerkatze (in der Hebelstraße gefunden), eine Perserkatze (Bachheim) und ein Kater, der sich in einem Kippfenster in der Seniorenwohnanlage verfangen hatte. Insgesamt werden zehn Tiere unterschiedlichen Alters und Färbung vermittelt.